Autos: Berichte

Alpenfahrt

Bad Kleinkirchheim
2005-09-15 bis 2005-09-17

Alpenfahrt

Nach sehr kurzer Überlegung hatten wir im September 2004 beschlossen, heuer an der Österreichischen Alpenfahrt teil zu nehmen. Das die Veranstaltung ganz in unserer Nähe stattfindet vereinfachte die Entscheidung natürlich sehr.

Über die Winterpause stellten wir unsere Ausrüstung zusammen, und bauten diese in das Auto ein.

Anfang Juli begannen wir mit dem Training. Zum üben des sekundengenauen durchfahrens der Lichtschranke benutzten wir eine kleine Stoppuhr, die durch eine Lichtschranke ausgelöst wird. Nach einigen Versuchen schafften wir es, immer innerhalb einer halben Sekunde zu bleiben. Um den Schwierigkeitsgrad zu steigern und realistisch zu üben, versuchten wir durch mehrere Lichtschranken hintereinander zu fahren. So wie später in der Sonderprüfung auch. Nach einigen Versuchen gelang uns auch das innerhalb einer halben Sekunde, was für unsere Verhältnisse sehr gut ist. Man muss bedenken, dass der Beifahrer dabei mit zwei Stopuhren gleichzeitig arbeiten muss, was die Sache nicht gerade einfacher macht. Zum üben des Gleichmässigkeitsfahren kann man eigentlich nichts tun, ausser fahren, fahren und fahren. Am Anfang hatten wir ein paar kleinere Probleme, was aber nur daran lag, dass wir uns erst aufeinander einspielen mussten. Ein Tipp an alle, die auch einmal an einer deratigen Veranstaltung teilnehmen wollen: Einfach am ersten Tag drauflosfahren und abwarten was passiert, funktioniert garantiert nicht! Nach ca. 500km Gleichmässigkeitsfahren funktionierte es ganz gut, und wir waren auch um einiges schlauer als vorher. Zum Schluss unsere Vorbereitung konzentrierten wir uns auf die Referenzstrecke, die ja zum Glück ganz in unserer Nähe ist. So konnten wir uns in Ruhe damit beschäftigen und hatten nicht den Stress alles kurz vor dem Start erledigen zu müssen. Beim ersten Versuch lagen wir um 300m daneben, was viel zu viel ist. Denn beim Gleichmässigkeitsfahren ergibt eine Abweichung von 100m bereits einen Fehler von 7 Sekunden (bei 50 Schnitt). Aber wir hatten ja genug Zeit um darüber nachzudenken und am Ende lag unsere Abweichung nur mehr bei 5 Metern (auf einer 13 km langen Strecke). Man glaubt gar nicht, was man alles beachten muss bzw. kann und wieviel der Reifendruck auf 13 km ausmacht.

Auf diese Art und Weise vorbereitet wagten wir uns also an den Start. Trotz allem mussten wir auch noch während der Rallye einige Dinge dazu lernen, aber bei der Alpenrunde hatten wir schon alles ziemlich gut im Griff. Mehr dazu weiter unten.

Alpenfahrt

Alpenfahrt

Mittwoch 2005-09-14 (Anmeldung und Abnahme)

Alpenfahrt

Für heuer wurde ein neues Alpenfahrtslogo gesucht. Durch etwas Glück wurde unser Auto das neue Logo. Eine ganz besondere Ehre für uns, denn wir sind ja absolut unbekannte Neueinsteiger in diesem Sport. Als Alpenfahrtslogo war unser Auto wirklich überall vertreten, angefangen bei den Teilnehmer karten bis zu den Roadbooks. Für die Plakate reichte leider die Zeit nicht mehr, aber nächstes Jahr ist es dann so weit.

Alpenfahrt

Mittwoch Nachmittag machten wir uns also auf zur technischen Abnahme. Dabei erlebten wir schon unsere erste Überraschung, denn der rechte Blinker wollte einfach nicht mehr funktionieren. Er tat es aber noch 10 min. vorher, als wir zum Parkplatz der Alpenfahrt abbogen. Wir bestanden also die Abnahme nicht, wegen so einer Kleinigkeit. Etwas verärgert fuhren wir nach Hause, um einem befreundetem Mechaniker unser Problem zu zeigen. Es stellte sich heraus das es nur ein Masseproblem beim Licht rechts hinten war. Zwei mal den Stecker abgezogen und wieder aufgesteckt. Schon funktionierte wieder alles. Kleine Ursache große Wirkung kann man da nur mehr sagen. Nach der Reperatur brachten wir die Aufkleber am Auto an und bereiteten alles für den nächsten Tag vor.

Alpenfahrt

Alpenfahrt

Zum Eröffnungsabend auf der Kaiserburg war traditionelle Kleidung erwünscht. Natürlich hatte ich nichts dergleichen mitgenommen, aber der Helmuth war so nett mir seinen Kirchtagsanzug zu leihen, der mir zum Glück ganz gut passte. Als wir dann mit Wolframs Golf nach Bad Kleinkirchheim fahren wollten, begann auf einmal der Bordcomputer in allen Farben zu blinken. Nach einem Neustart des Autos funktionierte wieder alles und wir konnten uns vor lachen nicht mehr halten. Schon wieder ein Elektrikproblem!

Alpenfahrt

Als es nach einem schönen Abend auf der Kaiserburg wieder an die Talfahrt ging, wurde bekanntgegeben das wir einen Teil der Strecke mit Bussen fahren sollten. Die Seilbahn funktioniert nicht mehr. Was war der Grund dafür? Ein elektrischer Defekt! Wir waren nicht einmal mehr überrascht, nach allem was uns an diesem Tag schon mit der Elektrik passierte.

Donnerstag 2005-09-15 (Prolog)

Alpenfahrt

Unsere zweite technische Abnahme bestanden wir zum Glück. Danach stellten wir uns für das Gruppenfoto der blauen Reiter auf. Eine derartige Anzahl von Alpine und 8er Gordini bei einer Veranstaltung ist eine wahre Seltenheit. Alle Beteiligten waren ziemlich beeindruckt davon.

AlpenfahrtZeitkontrolle in Murau

Nachdem wir die ersten SP ganz gut überstanden hatten konnten wir uns bei der ersten ZK eine kleine Verschnaufpause gönnen. Man merkte richtig wie die Anspannung von uns abfiel, denn ab jetzt wussten wir, was im weiteren Verlauf der Rallye auf uns zukommen würde. Die allererste SP lief leider nicht ganz so gut, da aufgrund der Nervosität der Beifahrer ein paar kleine, blöde Fehler machte. Ich zählte anders als vorher abgesprochen, was beim Wolfram natürlich zu einiger Verwirrung führte. Trotz allem war die SP nicht total verhaut und wir lernen ja aus unseren Fehlern. Ein zweites Mal passierte uns sowas nicht mehr.

AlpenfahrtZeitkontrolle in Sirnitz

Alpenfahrt

Ca. 10km vor dem Ziel in Bad Kleinkircheim riß uns der Keilriemen. Als folge fielen die Wasserpumpe und die Lichtmaschine aus. Wir konnten uns mit viel Glück in der Zeit nach Bad Kleinkircheim retten. Die letzte Timing Prüfung fuhren wir dann ohne Keilriemen und hatten sogar noch ein gutes Ergebnis.

Am Abend kümmerte sich der Wolfram ums Auto, kontrollierte alles und ich beschäftigte mich mit dem Roadbook für den nächsten Tag. Einige Dinge meiner Arbeit hatten sich im Laufe des Tages als nicht so optimal herausgestellt, diese musste ich ändern (z.B.: Die Navigation während einer SP.) Bis wir alles erledigt hatten und endlich ins Bett konnten, war es bereits halb zwei in der Früh.

Freitag 2005-09-16 (Alpenrunde)

AlpenfahrtZeitkontrolle auf der Südrast. Die wagemutigen blauen Reiter und ihr Servicemann

Nach vier Stunden schlaf (wir mussten um 7:10 starten) wagten wir uns an die Alpenrunde. Zum Glück hatten wir nach einer Stunde fahrt (und zwei SP) schon wieder eine Pause auf der Südrast, um endlich richtig wach zu werden. Nach unserem 2. Frühstück lief es gleich viel besser.

AlpenfahrtZeitkontrolle in Kötschach Mauten

Die Italienrunde war wirklich toll zu fahren. Vorallem die Straße nach der PK in Paluzza hatte es uns besonders angetan. Die einzige SP in Italien führte uns über Sella Nevea. Diese SP hatte gleich zwei neue Aufgaben für uns, einen Selbststart und einen Schnittwechsel innerhalb der SP. Obwohl wir uns eigentlich ganz gut anstellten, mussten wir auf dieser SP 1000 Strafpunkte einstecken. Zuerst konnten wir es uns einfach nicht erklären, so einen großen Fehler hatten wir garantiert nicht gemacht. Wie sich später herausstellte war der Grund ein Fehler in der Kilometrierung des Roadbooks. Die Profis korrigieren ihre Kilometrierung aber während einer SP, deshalb passierte ihnen dieser Fehler nicht. Wenigstens waren wir in guter Gesellschaft, die hälfte des Feldes bekam in dieser SP 1000 Strafpunkte und wir hatten wieder was gelernt.

AlpenfahrtZeitkontrolle am Grossglockner

Eine Premiere für unser Auto. Diese Alpine war zuvor noch nie am Glockner, aber sie hat ihre Prüfung ausgezeichnet Bestanden. Ein besonderes Lob gilt den Bremsen. Mehrere Kilometer von der Pasterze ins Tal, bei recht flottem Tempo und es waren keine Ermüdungserscheinungen zu bemerken. Von den Reifen kann man das allerdings nicht behaupten, diese waren nach dem Glockner ziemlich aufgebraucht.

Alpenfahrt

Nach 470 KM über mehrere Alpenpässe und Bergstrassen wieder heil am Parkplatz in Bad Kleinkircheim. Nach den Problemen an den Vortagen waren wir mit unserem Auto ziemlich zufrieden. Wir hatten nur ein paar kleinere Probleme, wie einen losen Zündstecker, weich gewordene Stossdämpfer und leider einen kleinen Parkschaden. Obwohl wir zwischen einem 6L und einem 4L Jaguar fuhren, konnten wir uns mit unserem kleinem 1,3L Motor doch ganz gut zwischen den beiden Autos behaupten. Der Verbrauch lag allerdings irgendwo bei 13 - 15L auf 100KM.

Alpenfahrt

Da wir ca. alle 160 KM tanken mussten, spielte mein Vater für uns Servicewagen. So konnten wir uns die Suche nach Tankstellen und den damit verbundenen Zeitaufwand ersparen. Mit unserem 30L Tank hätten wir wohl den Preis für das öfteste Nachtanken bekommen. Auf den 470km mussten wir drei Tankstops einlegen und jedesmal war der Tank fast leer.

Samstag 2005-09-17 (Seen Runde)

Nach zwei Tagen bei schönstem Wetter hatten wir am Samstag leider strömenden Regen. Deswegen entschlossen wir uns die Seenrunde nicht mehr zu fahren. Da wir die Reifen schon am Vortag bis zur Mindesprofiltiefe aufgearbeitet hatten und die Semislicks so oder so nicht sehr regentauglich sind, hielten wir das Risiko für zu groß. Unser Ziel zu beweisen, an einer Classic Rallye mit gutem Ergebnis teilnehmen zu können, hatten wir erreicht, also konnten wir guten Gewissens nicht mehr an den Start gehen. Die restliche Rallye verfolgten wir vom Fahrtleitungsbüro aus. Wie sich im laufe des Tages herausstellte trafen wir die richtige Entscheidung. Es gab einige Ausfälle auf Grund von technischen Gebrechen und ein paar Autos abseits der Straße, die sich als Traktor versuchten.

AlpenfahrtSamstag Abend hatten wir dann ein Gala Dinner mit Siegerehrung

Die Siegerehrung lief für die Veranstalter der Alpenfahrt leider nicht ganz reibungsfrei ab. Aufgrund des Fehlers in der Kilometrierung, der angeblich durch die Klimaanlage des Messautos erzeugt wurde, musste der Wertungsmodus geändert werden. Dies führte zu einigem Streit und die Veranstalter mussten sich starke Kritik gefallen lassen.

AlpenfahrtWolfram und sein Vater

AlpenfahrtErwin und Vincent

AlpenfahrtUte und Astrid, die Mädels aus dem Fahrtleitungsbüro.

AlpenfahrtNadin und Nickol, unsere besten Daumendrückerinnen.

Vielen Dank an euch vier für eure Unterstützung durch Daumendrücken, ein nettes Lächeln an Start und Ziel sowie ein warmes Büro zum aufwärmen. Wir würden uns freuen wieder einmal von euch zu hören, die Mail Adresse findet ihr unter Kontakt.

AlpenfahrtKleine Zeitung am 2005-09-19